Chronik

Das Dorf Harrbach

Die Homburger hatten allen Anschein nach die größten Besitzrechte in Harrbach; offensichtlich hatten aber auch die Grafen von Rieneck Besitzungen in Harrbach, denn 1376 verkauften die Grafen Gerhard und Gottfried von Rieneck einen erheblichen Teil ihrer Lehenschaften für 1400 Pfund Heller an das Hochstift. In unserem Raum waren dies Besitzungen in Kleingemünden, Wernfeld, Karsbach und Harrbach, sowie „ die uzwergen lute“ in Massenbuch.

Nach dem Niedergang der Herren von Homburg, bzw. ihrer Nachfolger, der Bickenbacher und dem Verkauf an das Hochstift zu Würzburg im Jahre 1469 gehörte Harrbach zum Amt Homburg. Diese erhoben den Zehnt, hatten die Gerichtsbarkeit inne und übten das Patronatsrecht aus. Im Jhare 1607 ist erwähnt, daß je 1 gut zu Harrbach und Aschfeld und 4 Hubgüter in Gössenheim vom Amt Karlstadt nach Gössenheim, 1683 ehemals echtersche Güter der Vogtei Laudenbach zu Harrbach und Wernfeld und 1695 ehemals echtersche Güter der Vogtei Mühlbach in Harrbach und Wernfeld ebenfalls von Karlstadt nach Gössenheim verwiesen wurden. In seinem Amtsbezirk existierten 4 Dorfgerichte mit je 12 Schöffen ( Gössenheim, Bühler, Wernfeld und Karsbach). Harrbach unterstand dem Dorfgericht Wernfeld. Hoheit, Dorfherrschaft und Vogteilichkeit stand alleine dem Bischof von Würzburg zu. Steuer und Schatzung entrichteten die Orte in verschieden festgesetzter Höhe. Allein Harrbach war von der „ Beeth“ ( Steuer) befreit! Dies rührte noch aus einem Freikauf der würzburgischen Zehntrechte durch die Bickenbacher in den Jahren 1338, 1406 und 1469.

Während des 30 – jährigen Krieges dürfte auch Harrbach unliebsame Bekanntschaft mit Schweden und Franzosen gemacht haben. Es ist zu vermuten, daß Gustav Adolf im Frühjahr 1632 auf dem Weg von Gemünden nach Kitzingen zumindest hier vorbeigekommen ist. Mit ziemlicher Sicherheit hatten wir aber 1643 Schweden und Franzosen unter General Qudrian in Harrbach. Auch am 10. März 1648 hatten wir möglicherweise nochmals ungebetenen Besuch durch General Wrangel, der von Gemünden aus kommend sich in Ochsenfurt mit dem franz. Führer Turenne vereinigte. Nochmals könnten die Franzosen 1796 hiergewesen sein, nachweisbar ist bisher aber nur, daß diese schrecklich im Bachgrund und vorallem in Gössenheim hausten.

Die ältesten Schulakten des ehem. Landratsamtes Gemünden über die Schule in Harrbach stammen aus dem Jahre 1816. Zumindest zu dem Zeitpunkt bestand also eine Schule in Harrbach. Wesentlich älter ist die Volksschule in Gemünden. Diese wurde 1615 mit Harrbacher Bruchsteinen erbaut.

1814 wird Harrbach folgendermaßen beschrieben:

11 - Andreas Pfister - Maurer
12 - Johann Michel - Bauer
13 - Nikolaus Schnackig - dto
14 - Die Gemeinde - Schulhaus
15 - Andreas Gerhard b. d. Kirche - Bauer
16 - Jakob Schnakig - dto
17 - Adam Michel - dto
18 - Jakob Mehler - dto
19 - Sebast. Herrlein - dto
20 - Kaspar Köhler - dto
21 - Andreas Schott - dto
22 - Andreas Kübert - dto
23 - Philipp Michel - dto
24 - Walter Lösinger - Schelcher
25 - Kaspar Schnackig - Bauer
26 - Johann Herbert - Schmied
27 - Georg Schnackig - Leinenweber
28 - Michel Pfister - Bauer
29 - Nikolaus Wirth - dto
30 - Sebastian Schüpfer -Bäcker
30 - Geschw. Schüpfer - Taglöhner
31 - Die Gemeinde - Hurtenhaus
32 - Adam Schüpfer - Bauer
33 - Die Gemeinde - Armenhaus