Chronik

Wasserversorgung

Schon sehr früh existierte in Harrbach eine öffentliche Wasserversorgung. Dies speiste den noch lange vorhandenen Dorfbrunnen am jetzigen Anwesen Köstler. Nach alten Unterlagen müßte noch eine 2. Entnahmestelle vorhanden gewesen sein. Diese könnte eigentlich nur im unteren Dorf gestanden haben, der genaue Standort ist allerdings nicht mehr feststellbar. Die Rohre wurden aus aufgebohrten Eichenstämmen hergestellt und ( zumindest größtenteils) unterirdisch verlegt. Noch bei Ausschachtungsarbeiten für die Ortskanalisation wurden Reststücke dieser Wasserleitung gefunden. Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts beschloß die Gemeinde den Neubau der Wasserversorgung. Die Pläne hierfür wurden 1884 dem damals zuständigen königlichen Bezirksamt in Lohr vorgelegt und mit Erlaß 17800 des königl. Bayr. Staatsministerium des Inneren – Abt. Landwirtschaft, Gewerbe u. Handel vom 20. Oktober 1884 grundsätzlich befürwortet.

Bis zum Bau gingen allerdings noch 14 Jahre ins Land. Erst am 16. August 1908 vergab die Gemeinde den Auftrag an den preisgünstigsten Anbieter. Dies war die Fa. Kurtz in Würzburg, die einen Kostenvoranschlag von Mark 7888,20 vorgelegt hatte. Obwohl die Gemeinde versucht hatte, durch Einsparungen die Baukosten unter 7000 Mark zu drücken erbrachte die Endabrechnung trotzdem einen Betrag von Mark 8157,24. Wie prekär die Finanzlage der Gemeinde schon damals war, zeigt die Tatsache, daß über die gesamten Kosten Kredite mit einer Laufzeit von 52 Jahren bei verschiedenen Banken beantragt wurden. Nicht in den Beträgen enthalten sind die Anschlußkosten an die Häuser, die mit den Besitzern gesondert abgerechnet wurden. Als Verrechnungsgrund- lage wurden folgende Stundenlöhne vereinbart:
Monteur - 90 Pfennige,
Helfer des Monteurs - 70 Pfennige
Tagelöhner - 55 Pfennige